"Wenn der Betrachter sich das Oeuvre von Steffi Deparade - Becker vor Augen führt, spürt er, und das nicht zuletzt im Kontext zu den Phänomenen der heutigen Kunstlandschaft, dass solcherart Sublimierung ein hohes Maß an Autonomie, an Einsicht voraussetzt, denn diese vermittelt zwischen Bewusstem und Unbewusstem, Intellekt und Trieb, Versagung und Rebellion. Damit wird das Mittel der Sublimierung im Werk zu einer eigenen Erkenntniskraft. Das so neu geschaffene Universum besteht, wie alle Kunst aus Schein und Illusion- ein Flug in die Tiefe des Raumes, immer wieder von Flächen versperrt, gleicht dieser Schein aber einer Wirklichkeit, die Bedrohung und Versprechen, die Erlösung und Sehnsucht bildhaft komprimiert.
… Werden wir dann von einer Magie des Bildes in seine Tiefe gezogen, treffen wir plötzlich auf prosaische Details, auf gegenständliche Elemente, die uns zurückholen in die reale Sachwelt. Treten wir aber ein paar Schritte zurück, so schließt sich die Form auf erstaunliche Weise zu einer Inkunabel der Bildidee…Die geistige Welt der Künstlerin verwandelt sich in eine Stoffliche von Farbe und Form; während die Collage uns die Welt in ihren Realien noch vor Augen treten lässt….Seismographisch erfassen diese Bilder die Umwelt, sammeln sie Informationen und weben sie in ein Raum-Zeit-Gefüge."*
*Zitat: Prof. Henri Deparade, Auszug/ Katalogtext, Dresden, 2002